Nation Branding

Nation Branding bezeichnet den Versuch, einem Staat durch Anwendung von Kommunikationstechniken aus der Markentechnik ein mit einer Handelsmarke vergleichbares Image zu verschaffen. Damit soll die Bekanntheit und das Vertrauen in ein Land im Ausland positiv beeinflusst werden, um so den Tourismus, die Exporte und Investitionen ausländischer Unternehmer zu fördern sowie in den politischen Beziehungen zu anderen Staaten als positiver Akteur wahrgenommen zu werden.[1][2]

Das Nation Branding knüpft an bestehende, zumeist diffuse, Urteile und Bilder über einen Staat und eine Nation an.[3] Bestehende Merkmale eines Staates wie seine politische Struktur, Kultur und Geographie werden dabei ebenso berücksichtigt wie die Bevölkerung, die ebenso Zielgruppe des Nation Brandings ist. Denn auch die eigene Bevölkerung muss für ein erfolgreiches Nation Branding das gewünschte Image glaubhaft transportieren.[4]

Deutsche Versuche wie Du bist Deutschland oder Land der Ideen sind dagegen nach Ansicht des Politikberaters Simon Anholt zu sehr nach innen gerichtet.[5] Anholt selbst steht heute dem Nation Branding kritisch gegenüber, weil sich das Image eines Landes nicht einfach mit Marketingkampagnen verbessern ließe, sondern es darum geht „was Städte und Länder tun und nicht darum, was sie sagen.“[6]

In der Schweiz wurde bereits im Jahre 2000 Präsenz Schweiz[7] als staatliche Einrichtung zur Leitung und Koordinierung des Nation Branding gegründet.

  1. Marlies Fischer: Forscher: Länder sind wie Markenartikel …. In: Hamburger Abendblatt. 18. Februar 2006. (abendblatt.de)
  2. Peter van Ham: The Rise of the Brand State: The Postmodern Politics of Image and Reputation. In: Foreign Affairs. September/Oktober 2001.
  3. J. Pennekamp: Kreative Spannung. Staaten suchen nach dem pfiffigsten Slogan. In: Hamburger Abendblatt. 18. Februar 2006. (nationbranding.de) (Memento des Originals vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationbranding.de
  4. Anamaria Georgescu, Andrei Botescu: Branding National Identity. SÖX 203, Masters’ thesis, Spring semester 2004, Lund University, Department of sociology, S. 33.
  5. Henning Hoff: Süßes Deutschland. Nach der Fußball-WM: Imagewandel durch „Nation Branding“. In: epd medien. Nr. 64, 16. August 2006.
  6. Ein malerisches Nebengewässer. In: The Gap. 10. September 2012, abgerufen am 10. September 2012.
  7. Präsenz Schweiz.

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